Wenn ich Ihnen sage, dass ich am 2. Januar 2024 mit der 85 kg-Challenge angefangen habe, werden Sie vermutlich lachen und denken, „Neujahrsvorsatz? Hat ja eh keinen Sinn …“ Aber in Wirklichkeit ist es gar kein Neujahrsvorsatz von mir. Der Beginn am 2. Januar hängt viel mehr damit zusammen, dass ich zwischen den Feiertagen – wie man so schön sagt – einfach mal Urlaub und Zeit hatte, darüber nachzudenken und einen Plan zu schmieden. In einem machen, und da mache ich mir auch nichts vor, bei mir macht eine Diät keinen Sinn. Eine Diät können Menschen machen, die 5 kg zu viel haben und für den Urlaub am Strand ein paar Pfunde loswerden wollen. Bei 85 kg jedoch sprechen wir von einer Lebensaufgabe und einem „Systemwechsel“. Aber dazu später mehr …
Am 1. Januar, Neujahr, habe ich den letzten Urlaubstag einfach noch genossen. Nein, ich habe es nicht übertrieben, aber ich habe noch ein McSmart Menü gegessen und zwei Eierlikör-Berliner, die noch von Silvester übrig geblieben sind.
Und am 2. Januar (Dienstag) erst, habe ich mich auf die Waage gestellt. Erschrocken war ich nicht, schließlich wusste ich ja ungefähr, was ich auf die Waage bringe, trotzdem ist es nicht schön, wenn einen die Waage anschreit, „Bitte nur einzeln auf die Waage stellen!“ Ich erspare euch die genaue Zahl, denn die ist eigentlich auch unwichtig. Gut, es steht keine zwei vorne. Trotzdem sind es locker achtzig bis 85 Kilo zu viel. Sie haben sich in den letzten 11 Jahren meiner Selbstständigkeit angesammelt. Kein Wunder, wenn man …
Man hat jetzt zwei Möglichkeiten, man kann …
Ich bin Team #Challenge-accepted!
Bei Menschen wie mir macht eine Diät keinen Sinn. Eine Diät ist eben nur für eine kurzfristige Gewichtsreduktion geeignet. Für die Braut, die in 4 Wochen 5 kg abnehmen will, damit das Brautkleid perfekt sitzt und sich auf den Hochzeitsfotos wohler fühlen möchte.
Bei einer stark adipösen (fettsüchtigen) Person wie mir bringt sie gar nichts. Klar, ich könnte auch eine Diät machen, mich eine Zeit lang gesund ernähren, abnehmen – ja, vielleicht sogar besagte 85 kg -, aber sobald man mit der Diät aufhört und sich dann wieder so ernährt, wie vor der Diät, kommen die Kilos wieder und meist sogar mit Zins und Zinseszins (Jo-Jo-Effekt).
Wir fassen zusammen: Diät = für kurzfristige Ziele und Systemwechsel = für ein langfristiges Ergebnis. Für mich bedeutet das, dass ich meine Ernährung und mein Bewegungsverhalten für den Rest meines Lebens umstellen muss.
Damit mir das gelingt, muss ich neue Gewohnheiten erlernen.
In den letzten 11 Jahren lag meine Priorität Nr. 1 darin, eine erfolgreiche Firma aufzubauen. Das ist mir gelungen, die Firma läuft und ich habe – u. a. durch die in Kürze kommende Mrs. Secretary – mehr Zeit. Statt alleine 16 Stunden im Büro zu sein, reichen bei 2 Personen 8 Std. pro Tag. Also Priorität Nr. 1 ist ab jetzt meine Gesundheit!
Gewicht ist nur ein Problem, das viele Sitzen am Schreibtisch ist super ungesund. Es gibt sogar ein Buch mit dem Titel: Sitzen ist das neue Rauchen! Ich habe das 2022 und 2023 persönlich zu spüren bekommen. Okay, okay … es liegt auch am Alter (45), aber ich hatte extreme Knie- und Probleme mit dem Rücken. Ich muss also mehr Sport machen. Gut, ich bin seit 2020 Mitglied im Fitnessstudio, bringt aber nichts, wenn ich nicht hingehe. Mein Ziel für mich: Ich werde dieses Jahr jede Woche mindestens 3-mal ins Fitnessstudio gehen und alles geben. Viermal wären sogar besser. Aber, Minimum 3-mal!
Ich muss dazu sagen, dass ich mich alleine gar nicht so schlecht ernähren würde. Aber, ich habe Familie. Meine Familie teilt mein Gewichtsproblem nicht. Ich bin der Einzige, der fett ist. Somit ist es kein Wunder, dass der Rest der Familie nicht so sehr auf die Ernährung achtet, wie ich es tun muss. Sie lieben Kohlenhydrate. Doof, dass mein Körper sie nicht gut verträgt. Mein Körper mag eher die Steinzeiternährung unserer Vorfahren. Von Kohlenhydraten bekomme ich oft sogar Sodbrennen. Mein Körper zeigt mir quasi schon, dass er das nicht will. Und nein, ich will jetzt nicht die Schuld auf die Familie schieben! Es ist nur eine Erklärung dafür, warum es so weit gekommen ist. Ich habe viel gearbeitet und ich habe mich – weil es einfach für mich war – viel zu oft an den gedeckten Tisch gesetzt und habe gegessen, was auf den Tisch kam. Auch, wenn es ungesund war.
Meine Priorität Nr. 1 muss bei mir liegen. Für mich bedeutet das, dass ich mir selbst etwas machen muss, wenn die anderen Pizza, Lasagne und Co. essen. Ich habe mir die Weight Watchers App zugelegt.
a) ich finde – gerade zum Erlernen neuer Gewohnheiten – tracken gut, und
b) sind in der Weight Watchers App über 6.000 toller Rezepte.
Mantra für mich selbst: Ich bin mir wichtig, ich passe auf mich auf und wenn das irgendjemandem nicht passt, dann ist dass das Problem der Person und nicht meines!
Gerade am Anfang, wenn man eine neue Gewohnheit erleben will, spielt der eigene Verstand gegen einen. Immer, wenn es stressig wird und auch an genügend anderen Stellen, will Sie der innere Schweinehund überreden zu sündigen. Draußen regnet es und im Büro ist es schön warm? Der innere Schweinehund flüstert dir ins Ohr, „Scheiß auf Sport. Arbeite weiter. Sei doch ehrlich, du willst jetzt nicht raus ins Kalte. Hier ist es doch schön! Lass einmal ausfallen. So schlimm ist das nicht!“ Oder, wenn die Familie Lasagne macht und auf deinem Plan Rosenkohl mit Hähnchenbrustfilet steht … „Riechst du die leckere Lasagne? Willst du heute wirklich Rosenkohl mit Hähnchenbrustfilet kochen? Die Lasagne riecht toll und du hast weniger Arbeit. Komm schon! Lass dich von mir verführen. Einmal ist schon nicht so schlimm …“
Ja, der innere Schweinehund ist schon ein Drecksack!
Ein toller Trick, der mir aktuell gut hilft, stammt von Jan Becker. In seinem Buch, „Du kannst schlank sein, wenn du willst“, empfiehlt er, sich selbst als Schauspieler zu sehen. Nun soll man sich ein Idol suchen. In meinem Fall Dwayne THE ROCK Johnson. Er sagt, man solle sich vorstellen, man ist Schauspieler und man hat die Rolle seines Lebens bekommen. Man wurde als Schauspieler auserwählt, in der Biografie seines Vorbilds die Hauptrolle zu spielen. Jan Becker rät, immer wenn man nun auf der Jagd nach etwas zu essen ist oder eine der innere Schweinehund vom Sport abhalten will, soll man sich nun die Frage stellen, …
Ich wende es an und ich muss sagen, bisher funktioniert das für mich super. Es hat mich in den letzten anderthalb Wochen mehrfach abgehalten rückfällig zu werden und ich habe dann tatsächlich zu einem Salat statt zu etwas ungesunden gegriffen. Und ich bin dann doch zum Sport gefahren, statt im Büro weiterzuarbeiten. Danke lieber Jan Becker für diesen Tipp!
Vier Dinge, die ich ändern will/muss:
Das Schöne ist, die 85 kg sind eigentlich gar nicht so wichtig. Sie sind nur eine Zahl. Ich weiß, wenn ich die 4 Dinge tue, die ich tun muss (tue ich sie nicht, werde ich in 5 Jahren vermutlich nicht mehr da sein), werde ich früher oder später automatisch das Ziel (die 85 kg) erreichen. Und, ich werde euch auf dem Laufenden halten und meine wöchentlichen Erfolge und Misserfolge hier veröffentlichen. Und wer weiß, vielleicht werde ich – falls es euch interessiert oder sich eventuell jemand begeistern lässt und mitmachen möchte – auch meine gesunden Lieblingsrezepte hier veröffentlichen. Für mich ist die 85 kg-Challenge eine Reise zu einem glücklicheren, gesünderen Ich.
Drücken Sie mir die Daumen!
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