Mangelnde Disziplin, Leckerlis für Köter und Dopamin

Ich fasse den letzten Tagebuch-Eintrag noch einmal zusammen: Ich bin zu fett. Ausbleibende Annäherung ihrerseits hat stark an meinem Nervenkostüm gekratzt. Immer wieder habe ich die Fehler bei mir und meiner Fülle gesucht. Ich bin nicht gut genug. Ich bin nicht hübsch genug. Ich törne sie nicht mehr an ….

Jetzt könnte jemand, der mit dem Gewicht keine Probleme hat, ja einfach sagen: „Dann nimm doch einfach ab, du dumme Sau!“ Aber so einfach ist das leider nicht. 

Ich muss immer lachen, wenn ich Menschen höre, die sagen, „Ich muss noch 5 kg abnehmen, damit die Badehose wieder richtig sitzt.“ Bei 5 kg würde ich Luftsprünge machen und hätte diese in 14 Tagen runter. 

Und ich weiß, von Natur aus schlanke Menschen glauben meist, dass Übergewicht nur einfache Mathematik ist. Es gibt eine feste Kalorienmenge, die man verbrennt und man muss einfach nur weniger essen, als man verbraucht und schon nimmt man ab. Sie sind der festen Überzeugung, dass übergewichtige Menschen:

a) wahnsinnig viel essen und
b) nur ungesunden Kram futtern (Burger, Pizza und Süßigkeiten)

Die Wahrheit sieht aber anders aus. Es gibt eine Veranlagung und neueste Studien belegen, dass die Darmflora eine wichtige Rolle spielt.

Ich lebe mit aktuell 5 Personen in einem Haushalt. Ich esse das Gleiche, wie die anderen auch und auch die gleiche Portion. Die anderen 5 sind alle normal gebaut oder teilweise – gerade meine Kids – wirklich richtig dünn. Wäre das mit dem Gewicht einfache Mathematik, müsste ich die gleiche Figur haben, richtig? Habe ich aber nicht. Wenn ich abnehmen möchte, darf ich maximal die Hälfte von dem Essen, was meine Tochter mit ihren paarundfünfzig Kilo isst. Außerdem essen wir mega gesund. Hauptsächlich mageres Eiweiß in Form von Hühnerbrustfilet oder Fisch und dazu esse – gerade ich – meistens nur Salat und Gemüse. Aber gut, weg vom Thema Ernährung, zurück zum Thema Cuckolding.

Da ich eine Firma leite, ist immer viel los. Gerade arbeite ich Mrs. Secretary ein, ständig klingelt mein Telefon oder irgendjemand kommt mit, „Kannst du mal eben für mich …?“ Es gibt eine Quadrillionen Gründe „heute“ nicht zum Sport zu gehen. Und zu Hause finden die 5 anderen Personen ständig Gründe, um nicht zu kochen oder warum man „heute“ doch mal ausnahmsweise einen Lieferdienst beauftragt, weil man keine Lust hat zu kochen oder einzukaufen.

Wenn man der Einzige mit einem Gewichtsproblem ist, muss man sich nicht wundern, wenn nicht alle an einem Strang ziehen, vor allem da sich mein Gewichtsproblem nicht über Nacht auflösen lässt.

Aber wir Menschen ticken so, dass wir nur etwas ändern, wenn der Schmerz zu groß wird. Wir hören erst mit dem Rauchen auf, wenn der Arzt einem erzählt, dass wir Lungenkrebs oder COPD haben. Wir gehen erst zum Urologen, wenn er nicht mehr richtig steht. Und wir bewegen uns erst, wenn der Rücken vom vielen Sitzen so sehr schmerzt, dass wir nachts nicht mehr durchschlafen können, weil wir es im Bett nicht länger als 4 Stunden aushalten, bevor uns der Rücken mitteilt, dass wir nicht mehr liegen können.

Bei Hunden funktionieren Leckerlis super, wenn sie etwas lernen sollen. Bei einem Dicken sind Leckereien vermutlich aber eher kontraproduktiv. Aber ein Belohnungssystem ist trotzdem super. Was funktioniert bei Männern prima? Sie ahnen es: Sex oder Orgasmen. Orgasmen sorgen ebenso für eine Dopamin Ausschüttung wie Leckerlis beim Hund. Was lernen wir daraus? Männer sind auch nur Köter.

Jetzt habe ich das Glück, dass dieses kein Sex haben Mia eigentlich genauso stört wie mich. Kein Sex zu haben und Keuschhaltung sind nämlich nicht das Gleiche. Kein Sex ist fehlende Lust und Keuschhaltung ist – für mich – quasi das Gegenteil. Gerade beim Cuckolding ist das Teasen und die Lust enorm wichtig, und Teil des Spiels. Gerade für die Frau ist es doch ein toller Fun-Faktor, wenn er im Käfig schier ausläuft. Zu ihren Gründen wird Mia in den kommenden Tagen vermutlich noch etwas schreiben.

Wie bringen wir dem Köter also neue Tricks bei? Wir nehmen unter anderem den Sport im Cuckold-Vertrag mit auf. Geht der Cucky drei- oder besser sogar viermal pro Woche ins Fitnessstudio, bekommt er eine Belohnung. Ihm wird ein Orgasmus gegönnt bzw. er wird abgemolken. Geht er nicht, bleibt der Käfig dran (wobei ein Orgasmus auch funktioniert, ohne das man den Käfig abnehmen muss) und ihm wird der Orgasmus bzw. die Entleerung verweigert. Kein Sport, keine Dopamin-Ausschüttung. Fies, aber wirkungsvoll. Wenn das nicht ein guter Kittelbrennfaktor ist, weiß ich es auch nicht ….

Vielleicht können Sie sich jetzt denken, wie die 85-kg-Challenge entstanden ist!?! 😉